📖 Bücher lesen versus Filme ansehen 🎞️

📖 Bücher lesen versus Filme ansehen 🎞️

Wenn man auf die Vorteile für die Persönlichkeitsentwicklung eines Menschen hinweist, die mit dem Lesen von Büchern verbunden sind, lautet die Antwort der Skeptiker stets: "Alles, was Bücher mir erzählen, erfahre ich auch aus einem Film!"

Das stimmt. Bücher zu lesen und Filme anzusehen beeinflussen jedoch auf verschiedene Weisen bzw. unterschiedlichen Wegen unsere emotionale Intelligenz .

Hier sind einige Gründe, warum Lesen als effektiver in diesem Bereich angesehen wird

1. Tiefere Eintauchmöglichkeit: Beim Lesen tauchen wir tief in die Gedanken und Gefühle der Charaktere ein. Wir erschaffen unsere eigenen inneren Bilder und erleben die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven. Das ist ein aktiver Prozess, den wir als Leser "leisten". Im Gegensatz dazu erreichen uns Filme rein visuell und oft oberflächlicher, da wir passive Betrachter bleiben.

2. Empathieentwicklung: Bücher ermöglichen es uns, uns in die Lage anderer Menschen zu versetzen. Wir fühlen mit den Charakteren mit und lernen, ihre Emotionen zu verstehen. Filme können dies auch tun, aber Bücher bieten eine intensivere Erfahrung. Das hat u. a. damit zu tun, wie Bücher und Filme ihre Geschichten erzählen und mit der Geschwindigkeit, in der sie das tun.

3. Langsameres Tempo: Beim Lesen nehmen wir uns Zeit, um die Worte zu verarbeiten: Jeder Leser bestimmt sein Lesetempo selbst. Dies fördert die Reflexion und das Verständnis für komplexe Emotionen. Filme erzählen oft schneller und flüchtiger - vom Betrachter und seinen Bedürfnissen unbeeinflusst zwingen sie ihm ihr Erzähltempo auf.

4. Aktive Vorstellungskraft: Beim Lesen erschaffen wir unsere eigenen Bilder im Kopf. Diese aktive Vorstellungskraft stärkt unsere emotionale Intelligenz, da wir uns intensiver mit den Charakteren und ihrer Welt auseinandersetzen. Da dieser Prozess Zeit in Anspruch nimmt, ereignet er sich vorzugsweise beim Lesen, das langsamer stattfindet als die Entfaltung einer Geschichte im Film. Darüber hinaus lässt das Buch mehr Spielräume, persönliche Vorstellungen einzubringen als der Film, der in Bild, Ton und Kameraführung vieles bereits bis ins Detail ausformuliert: Da müssen wir unsere Fantasie gar nicht erst in Schwung bringen, denn zur gezeigten Situation ist bereits alles gesagt. Das ist bequem, ja. Es fördert uns nicht, weil uns diese Präsentationsform weniger fordert.

5. Vielfalt der Perspektiven: Bücher bieten eine breite Palette von Geschichten aus verschiedenen Kulturen, Zeiten und Lebenssituationen. Dies erweitert unseren Horizont und fördert das Verständnis für unterschiedliche Emotionen. Das tun Filme auch - aber auch hier kommt das langsamere Erzähltempo samt den größeren Freiräumen für die eigene Fantasie dem Leser zugute, um sich selbst in die Handlung zu projizieren, was wiederum positive Konsequenzen nach sich zieht.

6. Reflexion und Selbstbewusstsein: Lesen ermöglicht es uns, über unsere eigenen Emotionen nachzudenken. Wir können Parallelen zwischen der Handlung und unserem eigenen Leben ziehen, um uns so besser kennenzulernen. Dergleichen findet beim Lesen oft parallel zur Lektüre statt, schließt sich jedoch an das Betrachten eines Films bestenfalls "hinten an", da das Erzähltempo keine Reflexion beim Zusehen zulässt.

Insgesamt ist Lesen [u. a. aufgrund des langsameren Erzähltempos und der größeren Spielräume für unsere Fantasie] ein aktiverer Prozess, der unsere emotionale Intelligenz auf vielfältige Weise bereichert. Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass sowohl Lesen als auch Filme wertvolle Erfahrungen bieten und sich gegenseitig ergänzen können. 📚🎥

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