Auf der Überholspur können Beziehungen leicht ins Schleudern geraten
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📝 Inhalt
🏎️ "Poleposition für die Liebe" von Bettina Kiraly gehört zur bei dp erschienenen Reihe "Racing Love".
Hier lernen der in der Formel 1 aufstrebende Rennfahrer Frederick und die ausgesprochen bodenständige Gärtnerin Ava einander kennen. Schon mit dieser personellen Besetzung sind die beiden Pole der Lovestory festgelegt: hier eine Person, die öffentliches Interesse in hohem Maße erregt, dort jemand mit Erde unter den Fingernägeln und Flecken auf den Knien der Arbeitshose.
Der Roman schildert, wie sich zwischen den beiden - zufällig und zeitlich, was die Entwicklungsstadien hüben und drüben angeht, ausgesprochen unabgestimmt - eine Beziehung entwickelt. Ziehen Gegensätze einander tatsächlich an oder sind sie miteinander unvereinbar …?
So wirkt der Roman auf mich
Den Titel des Bandes empfand ich irgendwo zwischen niedlich und platt angesiedelt.
Andererseits: Wie viele Möglichkeiten gibt es, im Zusammenhang mit dem bei Autorennen üblichen Vokabular Buchtitel zu erfinden? Wer sich jemals in der Verlegenheit befand, verschiedene untereinander stimmige Titel für eine ganze Buchreihe zu formulieren, weiß, dass das nicht wirklich einfach ist. Der Buchtitel ist also hinsichtlich seiner Qualität eher nebensächlich. Nebenbei bemerkt: Meine Überschrift für diesen Blogartikel liest sich auch nicht wirklich originell 😊
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Ziehen Gegensätze einander wirklich an?
In diesem Buch werden zahlreiche Felder thematisiert, die man/frau im Zusammenhang mit Liebesroman gut kennt: Die männliche Hauptfigur sieht gut aus, ist ausgesprochen prominent, ein typischer Womanizer. Die weibliche Hauptfigur ist bodenständig, stammt aus einfacheren Verhältnissen, ist sich (Nicht ungewöhnlich für Heldinnen im Liebesroman!) ihrer Attraktivität nicht bewusst. Er scheut Beziehungen; ihr ist schnell klar, dass es ihr das Herz brechen kann, falls sie sich wirklich emotional auf ihn einlässt - und sie kann trotzdem nicht verhindern, sich in den Mann zu verlieben. Die daraus entstehende gefühlsmäßige Schieflage droht, die Beziehung zu zerstören. Beide Hauptfiguren reflektieren mit besten Freunden / besten Freundinnen, was sie mit dem jeweils anderen erleben. Diese Kommunikation spiegelt für uns als Beobachter der Lovestory, was sich im Inneren der Protagonisten abspielt. Wir werden dabei quasi in die Rolle solch einer besten Freundin oder eines echten Vertrauten hineingehoben - ein gutes Mittel, um unsere Gefühle beim lesen zu mobilisieren und uns innerlich zum Mitgehen zu bewegen: Unsere Rolle als "Busenfreund:in" verpflichtet, uns emotional zu engagieren. Funktioniert immer. 👍
Soweit die schon häufig in Liebesroman verwendeten Motive von Bettina Kiraly. Trotzdem (oder auch gerade deswegen – da bin ich mir gar nicht wirklich sicher) schafft es die Autorin, eine spannende Geschichte zu erzählen, indem sie gute Einblicke, sprachlich sauber verpackt, in das Seelenleben ihrer Protagonisten vermittelt. Das Plot ist nachvollziehbar, plausibel und auch unterhaltsam dargestellt.
Übrigens: Häufig beschreiben Autorinnen in einem Liebesroman die Handlung mehr aus der Perspektive der Heldinnen. Frau kennt Frau eben gut und weiß eher, was SIE fühlt, als in SEINE Gefühlswelt einzutauchen. Für mich überraschend: In diesem Roman ist es mehr die Entwicklung der Haltung von Frederick gegenüber Ava gewesen, die ich als interessant dargestellt und spannend empfunden habe.
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Zum Schauplatz: Die Einblicke in den Rennzirkus der Formel 1 sind nicht übermäßig ausformuliert, überzeugen aber und unterhalten. Garten, Blumenladen und Gärtnereibetrieb, also Avas Lebensumfeld, stellen wenig Herausforderungen an die Vorstellungskraft der Leser. Somit bietet Avas Lebensumfeld einen interessanten Kontrapunkt zu dem von Frederik.
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Fazit
Das Buch hat mich gut unterhalten; an Layout, Orthografie und Ausdruck habe ich nichts auszusetzen.
Allerdings muss ich zugeben, dass mir Überraschungen in der Handlung fehlten. Der Gesamtverlauf der Lovestory ist recht vorhersehbar - das ist allerdings bei Liebesromanen im Prinzip immer so. Umso wichtiger, dass es Verfassern gelingt, wenigstens hin und wieder verblüffende Elemente hineinzubringen. Die habe ich hier vergeblich gesucht. Spannend ist allerdings der Prozess, den Frederick durchläuft, während er allmählich erkennt, dass er sich längst auf eine Beziehung eingelassen hat, obwohl er die Bezeichnung seines Verhältnisses zu Ava meidet, wie der Teufel das Weihwasser ...
Insgesamt gerne: ✪✪✪✪✪.
🔊 Und hier die Buchkritik von "Poleposition für die Liebe" zum Nachhören
Technische Daten zum Buch / Impressum
Erstausgabe November 2017
Copyright © 2021 dp Verlag, ein Imprint der dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH
Made in Stuttgart with ♥
Alle Rechte vorbehalten
Herzlichen Dank an dp!
Die DIGITAL PUBLISHERS GmbH hat mir freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt, wofür ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken möchte! 😘
Bei dieser Rezension handelt es sich um eine Form unbezahlter Werbung.
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